Priorität für die Querspange

Ein Leserbrief von Iris Sutter, Vorsitzende der BI Lärmschutz, zum Pressebericht im Badischen Tagblatt „Schritt Richtung Querspange“ vom 11. Oktober 2017

 

Dass ein erneuter Anlauf unternommen wird, die Querspange zu bauen, ist außerordentlich begrüßenswert. Schließlich ist sie den Anwohnern als Entlastungsstraße bei der Baumaßnahme Autobahnanschluss Rastatt Süd versprochen worden und hatte es 1995 auch schon mal in den Generalverkehrswegeplan des Landes BW in den vordringlichen Bedarf geschafft, bevor sie 2012 – angeblich wegen mangelnder Umweltverträglichkeit – beerdigt wurde.

Offensichtlich hat man inzwischen eingesehen, dass der Bau der Querspange angesichts des enormen Anstiegs des Verkehrsaufkommens seit Eröffnung des Autobahnanschlusses Rastatt Süd auf der Badener Straße – derzeit wird sie täglich von bis zu 17.000 Kfz., davon 1.550 LKW benutzt – wohl unvermeidlich ist, wenn man nicht ein ganzes Stadtviertel gegen sich aufbringen will.

Erfreulich auch, dass den Verantwortlichen endlich klar geworden ist, dass die Zeit drängt, wobei dahingestellt sei, ob es ausreichend ist, das Projekt erst 2020 in den Generalverkehrsplan einzustellen; mit einem schnellen Baubeginn wäre dann nicht zu rechnen, was angesichts dessen, dass die Lärmemissionen entlang der Badener Straße  weit über den zulässigen Grenzwerten liegen, für die Betroffenen völlig inakzeptabel ist. Aus Sicht desVereins „Bürgerinitiative Lärmschutz Rastatt Münchfeld / Siedlung“ ist es dringend geboten, der Realisierung der Querspange nun die allerhöchste Priorität einzuräumen und sicherzustellen, dass sie fertiggestellt wird, bevor es durch andere Verkehrsprojekte wie den B 3-Lückenschluss und die Anbindung des Baden-Airpark an die A 5 sowie die vorgesehene Expansion bei Mercedes-Benz zu einer weiteren Zunahme des Verkehrs zwischen Autobahn 5 und Werksgelände kommt.

Siedlung fürchtet mehr Verkehr in den Wohngebieten

Mehr Verkehr im Münchfeld durch Erweiterung Daimler-Werk Rastatt

Der Automobilkonzern Daimler möchte sein Werk in Rastatt um ein Zentrum für E-Mobilität erweitern. Dabei sind Erweiterungsflächen südlich des jetzigen Standorts im „Rastatter Bruch“ angedacht.

„Eine südliche Erweiterung der Industriefläche wird zu mehr Verkehr auf der Badener Straße durch unsere Wohngebiete Münchfeld uns Siedlung führen“, so Iris Sutter, Vorstand des Vereins Bürgerinitiative Lärmschutz Rastatt-Münchfeld /Siedlung. „Dies sehen wir mit großer Sorge, da bereits heute die Lärm- und Abgassituation die Nerven der Anwohner unzumutbar strapaziert“, so Dr. Thomas Kehrer, stellvertretender Vorstand des Vereins.

„Noch mehr Verkehr, ohne Lärmschutz oder der vom Verein geforderten Umgehungsstraße als sicherlich beste Maßnahme zum Schutz der Anwohner vor  Lärm und Abgasen, werden wir  nicht hinnehmen. Schon heute sind an vielen Gebäuden die gesetzlich zugelassenen Grenzwerte deutlich überschritten. Eine weitere Erhöhung der Lärmpegel nicht mehr hinnehmbar“, so  Sutter und Dr. Kehrer.

„Wir erwarten daher unabhängig von der Werkserweiterung den schnellen Bau der „Querspange“  von der B 3 neu zur L 75, um Münchfeld uns Siedlung vom Durchgangsverkehrzu entlasten, der seit der Eröffnung des Autobahnanschlusses Rastatt-Süd hinzugekommen ist“, so Sutter.

Nicht nur die Daimler Werkserweiterung ist im Fokus des Vereins. Auch die Planfeststellung zum Autobahnanschluss Baden-Airpark und der im aktuellen Bundesverkehrswegeplan 2030 enthaltene Lückenschluss B 3 neu zur B 462 werden zu mehr Verkehr in den Wohngebieten Münchfeld und Siedlung führen, wenn die Umfahrungsstraße nicht gebaut wird. Beide Baumaßnahmen dürfen daher aus der Sicht des Vereins erst ausgeführt werden, wenn die Querspange fertiggestellt ist.

„Aktuell gibt es keine Informationen, ob und wann die „Querspange“ gebaut werden kann“, so Sutter. „Das sollte die Anwohner auf den Plan rufen“.

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